Unser Referent, Prof. Dr. Hubert Knoblauch (TU Berlin), hat mit seinen religionssoziologischen Zeitdiagnosen zur „Populären Religion“ und zur „Refiguration der Religion“ gezeigt, wie vielgestaltig, lebendig und dynamisch sich religiöses Leben gestaltet. Anhand seiner umfangreichen empirischen Forschung inspiriert er den religionssoziologischen Diskurs und in dieser Veranstaltung uns dazu, das ganze Bild heutiger Religiosität zu sehen und damit nicht nur das, was „verschwindet“.
Wenn es darum geht, die aktuelle Situation der christlichen Kirchen in Deutschland zu beschreiben, ist zumeist von Kirchenaustritten, der Säkularisierung, schwerwiegenden Vertrauenskrisen und einem massiven Bedeutungsverlust die Rede. Gleichzeitig erfahren wir jedoch in den Gemeinden, in der Begleitung des Synodalen Weges und in vielfältigen anderen persönlichen Begegnungen mit Menschen die Emotionalität religiöser Erfahrung und das Bedürfnis nach Spiritualität.
Wir wollen uns im Anschluss an Hubert Knoblauchs Vortrag der Frage stellen, was seine – nur auf den ersten Blick – widersprüchlichen Beobachtungen für die Zukunft der christlichen Verbände bedeuten. Und wir wollen darüber sprechen, welche Konsequenzen für Verbandsentwicklung und das alltägliche verbandliche Handeln wir vor diesem Hintergrund entwickeln können.
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